Kastration gegen Katzenelend

Foto: TSB

Der Landesverband Rheinland-Pfalz des deutschen Tierschutzbundes startet im März mit Unterstützung der Landestierärztekammer und der Else Schütz Stiftung das Pilotprojekt "Kastrationsaktion für freilebende Katzen"  

 

Straßenkatzen kennen viele nur aus dem Ausland. Doch auch hierzulande leben Millionen Straßenkatzen, die kein Zuhause haben. Das Leid dieser Katzen ist über die Jahre zu einem der größten Tierschutzprobleme in Deutschland geworden – in Städten, vor allem aber in ländlichen Gebieten. 

Um Katzenpopulationen einzudämmen und so Tierleid zu beenden, führt der Deutsche Tierschutzbund Landesverband Rheinland-Pfalz in Zusammenarbeit mit der Landestierärztekammer Rheinland-Pfalz und mit finanzieller Unterstützung der Else Schütz Stiftung im gesamten März 2024 erstmals in Rheinland-Pfalz eine Kastrationsaktion für freilebende Katzen durch. Die Aktion findet zunächst als Pilotprojekt nur in den Landkreisen Westerwald, Rhein-Lahn, Mayen-Koblenz,  Neuwied, Ahrweiler und Altenkirchen sowie der kreisfreien Stadt Koblenz statt. Je nach Zuspruch und Erfolg des Projektes wird eine Wiederholung und Ausweitung des Aktionsgebietes im Herbst 2024 geprüft.  

Während des Aktionszeitraumes werden verwilderte Hauskatzen von Tierschutzvereinen eingefangen, die Tiere werden von Tierärzten kastriert und mit einem Chip gekennzeichnet, dessen Daten beim Haustierregister „Findefix“ des Deutschen Tierschutzbundes registriert werden.  

"Zeichen setzen"

„Wir wollen mit dieser Aktion, die erstmals dank der Unterstützung der Else Schütz Stiftung in dieser Form möglich ist, flächendeckend Straßenkatzen einfangen und kastrieren lassen“, erklärt Landesvorsitzender Andreas Lindig, „und damit ein Zeichen setzen“. Es solle verdeutlicht werden, dass Straßenkatzen im Verborgenen leiden. „Sie sind meist scheu, leben auf verwilderten Grundstücken, verlassenen Fabrikgeländen oder Friedhöfen und meiden Menschen. Dadurch bleibt das Leid dieser Tiere für viele unsichtbar, nicht aber für unsere Mitgliedsvereine“, so Lindig. 92 Prozent von ihnen haben direkten Kontakt zu den freilebenden Tieren, versorgen sie medizinisch, füttern sie regelmäßig an von ihnen betreuten Futterstellen – ohne dass sich Kommunen für diese Tiere zuständig fühlen und diese Vereine unterstützen. 

„Der wichtigste Effekt von Kastrationen ist, dass sich Katzen nicht unkontrolliert vermehren können. Wenn möglichst alle Straßen- und auch Freigängerkatzen aus Privathaushalten kastriert würden, reduziert dies die Straßenkatzenpopulation nachhaltig“, so Lindig. Deshalb ist es auch für den Landesverband nicht nachvollziehbar, dass immer noch nicht alle Kommunen in Rheinland-Pfalz eine Katzenschutzverordnung verabschiedet haben, die eine Kastration von Freigängerkatzen zwingend vorschreibt.

In Rheinland-Pfalz haben bislang eine solche Katzenschutzverordnung: Andernach, Bad Bergzabern, Bad Hönningen, Bellheim, Brohltal, Dörsdorf, Edenkoben, Eisenberg, Germersheim, Gerolstein, Haßloch, Herxheim, Jockgrim, Kandel, Koblenz, Landau-Land, Ludwigshafen, Maifeld, Maikammer, Maxdorf, Neustadt an der Weinstraße, Neuwied, Offenbach an der Queich, Puderbach, Römerberg-Dudenhofen, Saarburg-Kell, Simmern-Rheinböllen, Speyer, Thörlingen, Weißenthurm, Wörth am Rhein, Worms und Zweibrücken. 

DEUTSCHER TIERSCHUTZBUND
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