Tierheime existenziell bedroht

Die meisten der dem Landesverband angeschlossenen Vereine betreiben auch Tierheim, in Rheinland-Pfalz sind es 24. Der bevorstehende Herbst und Winter und die damit verbundenen Belastungen – im Besonderen die explodierenden Energie- und steigende Tierarztkosten - stellen die Tierheime vor enorme Herausforderungen. "Ohne rasche und unbürokratische Hilfe seitens der öffentlichen Hand droht einigen das Aus", so Landesvorsitzender Andreas Lindig. „In den kommenden Wochen und Monaten werden die explodierenden Kosten dazu führen, dass der karitative Tierschutz an seine Grenzen kommt“.

Foto: LV TSB

Aus droht

Nicht wenige Vereine blicken düster in die Zukunft. Bereits seit Jahren könne man den Tierheimbetrieb nur durch die Hilfe tierlieber Unterstützter finanziell stemmen. Für die Betreuung von Fundtieren – eigentlich eine Pflichtaufgabe der Kommune – müsswen die Tierheime sogar noch Spendengelder zuschießen, damit die Tiere gut versorgt sind. „Das ist ein Unding – vor allem angesichts der aktuellen Herausforderungen.“  Finanzielle Rücklagen besitzen die meisten Tierheime kaum. Viele wirtschaften quasi von der Hand in den Mund. Geld für dringend notwendige Sanierungen oder Umbauten, die Hunden, Katzen und Kleintieren eine tiergerechtere Unterbringung ermöglichen würden, fehlen. Von „Energieeffizienz“ könne bei den alten Zwingern und Katzenhäusern keine Rede sein.

Energiekosten steigen

„Wir müssen davon ausgehen, dass sich Energiekosten in der kommenden Heizperiode verdreifachen“, sagt Lindig. Auch die Preise für Tierfutter ziehen an, während Tierheime täglich viele hungrige Mäuler zu stopfen haben. Auch die Erhöhung des Mindestlohns und eine Anpassung der Gebührenordnung für Tierärzte ab Herbst führen dazu, dass auch die Ausgaben für das Tierheimpersonal und für tiermedizinische Behandlungen in die Höhe schnellen. "Alleine werden wir das kaum überstehen, zumal die Spendengelder rückläufig sind“. Der Landesvorsitzende appelliert an die politisch Verantwortlichen: „Wir sind jetzt dringend auf rasche und unbürokratische Hilfe angewiesen.“  

Tierheime existenziell bedroht

Bundesweit fürchten Tierheime und tierheimähnliche Einrichtungen um ihre Existenz. Trotz jahrelanger Warnungen des Deutschen Tierschutzbundes, der bundesweit rund 550 Tierheime vertritt, hat sich politisch kaum etwas bewegt. Während die Kommunen jährlich 380 Millionen Euro an Hundesteuer einnehmen, würden die meisten Tierheime wie Bettler vor der Ratshaustür abgecancelt, wenn sie für die übernommenen kommunalen Aufgaben eine kostendeckende Erstattung einfordern, kritisiert der Dachverband. Stattdessen würden den Heimen immer neue Belastungen zugemutet: Durch die Hundeverordnungen der Länder landen insbesondere große Hunde und bestimmte  Rassen im Tierheim, die nur schwer vermittelbar sind. Dazu kommt, dass Tierheime oft einspringen müssen, wo Ordnungsbehörden und Veterinärämter nicht konsequent durchgreifen. Die Unterbringung von immer mehr sichergestellten, auch exotischen Tieren bringt die Vereine an ihre Grenzen. Die Forderungen der Tierschützer, dem illegalen Welpenhandel durch ein Verbot oder zumindest eine Regulierung des Onlinehandels mit Tieren einen Riegel vorzuschieben oder durch einen verpflichtenden Sachkundenachweis die unüberlegte Anschaffung von Tieren zu verhindern, blieben bisher ungehört.

DEUTSCHER TIERSCHUTZBUND
LANDESVERBAND RHEINLAND-PFALZ E.V.

AN DER BRUNNENSTUBE 15/1,

55120 MAINZ
Tel. 0157 33756070

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Tierheime existenziell bedroht

Die meisten der dem Landesverband angeschlossenen Vereine betreiben auch Tierheim, in Rheinland-Pfalz sind es 24. Der bevorstehende Herbst und Winter und die damit verbundenen Belastungen – im Besonderen die explodierenden Energie- und steigende Tierarztkosten - stellen die Tierheime vor enorme Herausforderungen. "Ohne rasche und unbürokratische Hilfe seitens der öffentlichen Hand droht einigen das Aus", so Landesvorsitzender Andreas Lindig. „In den kommenden Wochen und Monaten werden die explodierenden Kosten dazu führen, dass der karitative Tierschutz an seine Grenzen kommt“.

Foto: LV TSB

Aus droht

Nicht wenige Vereine blicken düster in die Zukunft. Bereits seit Jahren könne man den Tierheimbetrieb nur durch die Hilfe tierlieber Unterstützter finanziell stemmen. Für die Betreuung von Fundtieren – eigentlich eine Pflichtaufgabe der Kommune – müsswen die Tierheime sogar noch Spendengelder zuschießen, damit die Tiere gut versorgt sind. „Das ist ein Unding – vor allem angesichts der aktuellen Herausforderungen.“  Finanzielle Rücklagen besitzen die meisten Tierheime kaum. Viele wirtschaften quasi von der Hand in den Mund. Geld für dringend notwendige Sanierungen oder Umbauten, die Hunden, Katzen und Kleintieren eine tiergerechtere Unterbringung ermöglichen würden, fehlen. Von „Energieeffizienz“ könne bei den alten Zwingern und Katzenhäusern keine Rede sein.

Energiekosten steigen

„Wir müssen davon ausgehen, dass sich Energiekosten in der kommenden Heizperiode verdreifachen“, sagt Lindig. Auch die Preise für Tierfutter ziehen an, während Tierheime täglich viele hungrige Mäuler zu stopfen haben. Auch die Erhöhung des Mindestlohns und eine Anpassung der Gebührenordnung für Tierärzte ab Herbst führen dazu, dass auch die Ausgaben für das Tierheimpersonal und für tiermedizinische Behandlungen in die Höhe schnellen. "Alleine werden wir das kaum überstehen, zumal die Spendengelder rückläufig sind“. Der Landesvorsitzende appelliert an die politisch Verantwortlichen: „Wir sind jetzt dringend auf rasche und unbürokratische Hilfe angewiesen.“  

Tierheime existenziell bedroht

Bundesweit fürchten Tierheime und tierheimähnliche Einrichtungen um ihre Existenz. Trotz jahrelanger Warnungen des Deutschen Tierschutzbundes, der bundesweit rund 550 Tierheime vertritt, hat sich politisch kaum etwas bewegt. Während die Kommunen jährlich 380 Millionen Euro an Hundesteuer einnehmen, würden die meisten Tierheime wie Bettler vor der Ratshaustür abgecancelt, wenn sie für die übernommenen kommunalen Aufgaben eine kostendeckende Erstattung einfordern, kritisiert der Dachverband. Stattdessen würden den Heimen immer neue Belastungen zugemutet: Durch die Hundeverordnungen der Länder landen insbesondere große Hunde und bestimmte  Rassen im Tierheim, die nur schwer vermittelbar sind. Dazu kommt, dass Tierheime oft einspringen müssen, wo Ordnungsbehörden und Veterinärämter nicht konsequent durchgreifen. Die Unterbringung von immer mehr sichergestellten, auch exotischen Tieren bringt die Vereine an ihre Grenzen. Die Forderungen der Tierschützer, dem illegalen Welpenhandel durch ein Verbot oder zumindest eine Regulierung des Onlinehandels mit Tieren einen Riegel vorzuschieben oder durch einen verpflichtenden Sachkundenachweis die unüberlegte Anschaffung von Tieren zu verhindern, blieben bisher ungehört.