Wildtierzentrum vor dem Aus

Das Wildtierzentrum Wiltingen steht vor dem Aus. 130 Mitglieder um den Gründer Jürgem Meyer haben sich die Aufnahme von Fundtieren auf die Fahnen geschrieben. Die Schließung steht zum Ende des Monats April bevor, wenn nicht mehr finanzielle Unterstützung kommt. Die bisherigen Einnahmen sind vorhanden, doch der Verein muss inzwischen so viele Tiere aufnehmen, dass diese Gelder nicht mehr ausreichen. Etwa 30 000 Euro Kosten fallen pro Jahr an, Tendenz steigend. Die Zuschüsse von Land, Kreis, Mitgliederbeiträgen und Spenden reichen nicht mehr.

Bild: TSB

"Tierschutz nicht zum Nulltarif"

"Bei Haustieren, die gefunden werden, haben die Kommunen eine gesetzliche Pflicht, sich darum zu kümmern. Bei Wildtieren gibt es diese Pflicht nicht," sagt Andreas Lindig, Vorsitzender des Landesverbandes Reinland-Pfalz des Deutschen Tierschutzbundes. Es bleibe nur eine moralische Verpflichtung. Der Landesverband kämpft um den Erhalt der beiden Standorte in Wiltingen und Saarburg, auch der Umweltbildung wegen: "Hier könnten beispielsweise Schulklassen viel über Wildtiere erfahren." Aber 30 000 Euro zusätzlich im Jahr aufzubringen sei kurioserweise offenbar schwieriger, als in anderem Zusammenhang weit größere Fördersummen zu bekommen, kritisiert der Landesvorsitzende: "Niemand fühlt sich zuständig." Naturschutz gebe es halt nicht zum Nulltarif.

Auch Inge Wanken, Vorsitzende des Tierschutzvereins Trier und Umgebung setzt sich ein: "Wir haben im Tierheim keine Betriebserlaubnis für die Aufnahme von Wildtieren und auch keine in Aussicht, da die Versorgung unsere finanziellen und personellen Möglichkeiten übersteigt. Unsere Kapazitätsgrenze ist längst erreicht." Als Lösung plädiert Wanken für die Einrichtung einer Arbeitsstelle zur Leitung des Wildtierzentrums, besetzt durch Jürgen Meyer. 

Infos - auch zu Spenden - gibt es im Internet: www.wildtierzentrum.de

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