„Tiere sind nach dem Tierschutzgesetz zu schützen, ihr Wohlbefinden ist zu sichern“, erklärt Andreas Lindig, Vorsitzender des Landesverbandes Rheinland-Pfalz des Deutschen Tierschutzbundes. Mitgeschöpfe sind verhaltens- und artgerecht unterzubringen, artgemäße Bewegung darf nicht eingeschränkt werden.
Besondere Bestimmungen
Für so genannte Karussellpferde (Ponyreiten) gelten besondere Bestimmungen – so müssen sie nach höchstens vier Stunden unter dem Sattel abgesattelt und abgetrenst Futter und Wasser aufnehmen können und mindestens eine Stunde Pause haben. Für regelmäßigen Handwechsel ist zu sorgen, außerdem ist neben der eigentlichen „Arbeit“ Zeit einzuräumen zur Beschäftigung mit Menschen und Artgenossen, die Tiere sollen mindestens zwei Stunden täglich außerhalb ihrer Unterkunft verbringen – wenn man einen engen Zirkuswagen überhaupt Unterkunft nennen kann, in dem die Tiere nachts und auch tagsüber in vielen Unternehmen während der Pausen ihr Dasein fristen.
„Doch die Realität sieht anders aus“, so Lindig. Die Tiere sind in all dem Rummel nicht zu ihrem Vergnügen hier, sondern müssen hart arbeiten. Sie laufen oftmals den ganzen Tag mit einem Metallgebiss im Mund im Kreis, wenn sie müde werden, dürfen sie nicht anhalten und werden immer wieder angetrieben. Ihren Kopf können sie nicht frei bewegen, weil die Zügel eng am Sattel festgebunden sind.
„Sicherlich macht es Kindern Spaß, auf einem Pony zu reiten, aber den Ponys macht es keinen Spaß, den ganzen Tag immer wieder neue Kinder auf dem Rücken zu tragen“, so Lindig. Pferde sind Fluchttiere und in der Regel schreckhaft, deshalb ergeht der Appell an alle Eltern, den Kindern zu erklären, worum es hier geht. Es gibt genügend Karussells, wo keine Tiere leiden müssen. Ponyreiten ja – aber nicht auf einem Rummel, sondern in gut geführten Reiterhöfen, wo die Tiere auch genug Zeit frei auf einer Koppel verbringen können.
Hier zur Info das Merkblatt der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz zum Thema Ponyreitbahnen: