Tierheime sind keine Bittsteller

Foto: TSB

Steht der caritative Tierschutz vor dem Aus?

Nicht nur die gestiegenen Energie- und Tierarztkosten treffen die Tierheime hart, auch höhere Lohn- und Futterkosten schlagen kräftig zu Buche. Gleichzeitig haben die Tierheime kaum Möglichkeiten, die gestiegenen Kosten zu kompensieren. Zudem gehen vielerorts die Spenden zurück - Bundesschatzmeister Jürgen Plinz berichtete auf der Mitgliederversammlung des Landesverbandes über die ernüchternde Entwicklung auf dem “Spendenmarkt“. Spenden für den Tierschutz nähmen stetig ab, die Anzahl gehe zurück und die Höhe der Durchschnittsspenden verringere sich.

„Die Zukunft der Tierheime hängt von der Dienstleistungsvergütung ab, also von den Geldern, die die Kommunen den Tierheimen zukommen lassen“.

Plinz stellte eine Statistik vor, wonach in Rheinland-Pfalz nur rund die Hälfte der in Tierheimen entstandenen Kosten erstattet werden.

 

„Die Politik hat komplett bei der Struktur des praktischen Tierschutzes vor Ort versagt“, sagte Tierschutz-Präsident Thomas Schröder. Der Tierschutzbund habe schon seit Jahrzehnten gewarnt vor dem Kollaps – bei der Finanzierung der Tierheime, der kostendeckenden Erstattung der erbrachten Leistungen, auch bei der Frage der Katzenkastration, der Haltung von Exoten in privater Hand: „Nichts ist passiert“. Während der Corona-Zeit seien zudem viele Hunde in Privathaushalte gekommen, die schlecht sozialisiert wurden – „sie sitzen nun in den Tierheimen“.

„Tierschützer sind keine Bittsteller“, so Schröder, „wir dürfen uns auch nicht länger als Bittsteller missbrauchen oder emotional erpressen lassen“. Denn das Staatsziel Tierschutz verpflichte den Bund, das Land und die Kommunen, den Tierschutz zu stärken und nicht ständig zu schwächen.

„Wenn die Politik Traktoren braucht, um zu verstehen, dass sie handeln muss, dann bin ich der Erste, der einen Traktor kauft und dort den Zündschlüssel umdreht“, so der Tierschutz-Präsident.

DEUTSCHER TIERSCHUTZBUND
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