Tiere sind keine Weihnachtsgeschenke

Ein niedliches Kätzchen, ein putziger Welpe und ein drolliges Meerschweinchen. Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Kinder den ersehnten Spielgefährten, Freund, Tröster oder Begleiter. Um jedoch Kind und Tier Kummer und Leid zu ersparen, sollten Eltern sich nicht von sehnsüchtigen Kinderaugen zu einem unüberlegten Kauf erweichen.

Bild: TSB

Viele der ersehnten und zunächst heiß geliebten Tiere landen später in den Tierheimen, ein wenig schönes und trauriges Ende des vierbeinigen oder gefiederten Familienzuwachses. "Die Anschaffung eines Tieres muss gut überlegt sein, denn schließlich wird mit der Aufnahme eines Tieres Verantwortung für ein Lebewesen übernommen – ein ganzes Tierleben lang", betont Landesvorsitzender Andreas Lindig.

Bevor ein neues Familienmitglied ins Haus kommt, müssen Eltern und Kinder gemeinsam überlegen, welche Bedürfnisse z.B. Hunde, Katzen, Kaninchen, Meerschweinchen oder Wellensittiche haben. Die künftigen Tierhalter sollten sich klar machen, dass ein Tier Pflege, Fürsorge und vor allem viel Zeit benötigt. Hierzu gehören die tägliche Fütterung, die Spaziergänge mit dem Hund oder das regelmäßige Säubern des Käfigs. Rechtzeitig bedacht werden sollte auch, dass das Tier auch einmal krank werden kann und gerade größere Tiere nicht zu unterschätzende Kosten durch tierärztliche Betreuung verursachen. Auch Futter ist teuer - hier ist zu prüfen: reicht das Haushalts- oder Taschengeld?

Weihnachtsgeschenk als Last?

Denkt man kurz vor Weihnachten vielleicht sonst noch nicht an den Sommerurlaub, sollte er bei der Frage, ob ein Tier in die Familiengemeinschaft aufgenommen werden soll, auf alle Fälle zum Thema werden – ansonsten besteht die Gefahr, dass vor den nächsten Ferien das einst gut gemeinte „Weihnachtsgeschenk“ als Last empfunden wird. Die jedes Jahr in den Sommermonaten deutlich steigende Anzahl von Tieren, die in den Tierheimen aufgenommen werden, spricht für sich.

Tiere sind kein x-beliebiges Geschenk

Tier-Check Fragen, die Sie sich vor Anschaffung eines Tieres stellen und die Sie alle mit Ja beantworten sollten: Sind alle in der Familie mit dem Tier einverstanden? Haben Sie genügend Zeit für das neue Familienmitglied? Kennen Sie seine Bedürfnisse? Können Sie das Tier auch bei Krankheit und im Alter - auch über längere Zeit - sachgerecht versorgen? Ist Ihr Vermieter mit der Anschaffung einverstanden? Sie sind nicht allergisch gegen Hunde-/Katzenhaare? Akzeptieren Sie, dass ein Tier Schmutz macht und vielleicht die Wohnungseinrichtung "stark beansprucht"? Können sie sich ein Tier leisten, haben Sie alle Kosten bedacht - Futter, Arztkosten, Zubehör, Steuern?

Tiere sind Lebewesen, die Anspruch auf einen respektvollen und verantwortungsbewussten Umgang haben. Sie bedürfen der Pflege und der Fürsorge. Die Anschaffung eines Tieres ist die Erweiterung der Familie um ein neues Mitglied, und ein solcher Schritt sollte sorgfältig und frühzeitig, mehrere Wochen vor der „Bescherung“, also jetzt, vorbereitet sein. Am besten bespricht daher die ganze Familie ob sie den Anforderungen des Tieres gerecht werden kann. Wenn alle Fragen hinreichend geklärt sind, können Eltern und Kinder sich gemeinsam das neue Familienmitglied aussuchen – wegen des Trubels aber erst nach den Feiertagen.

DEUTSCHER TIERSCHUTZBUND
LANDESVERBAND RHEINLAND-PFALZ E.V.

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55120 MAINZ
Tel. 0157 33756070

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