Bei illegalem Welpenhandel durchgreifen

Der Landesverband Rheinland-Pfalz des Deutschen Tierschutzbundes und seine angeschlossenen Vereine fordern ein strikteres Vorgehen gegen den illegalen Welpenhandel.

Fast wöchentlich wird in Deutschland ein Fahrzeug voll wehrloser Welpen entdeckt. Allein in 2014 waren es mehr als 650 Welpen, die in den Tierheimen „aufgepäppelt“ werden mussten - so schon im Jahr 2012 in Tierheimen in Rheinland-Pfalz, in Speyer. Ludwigshafen und Worms, nachdem ein Transporter mit Hundewelpen auf der Autobahn bei Schifferstadt verunglückt war. Die Dunkelziffer ist jedoch deutlich höher, da die Hundetransporte oft nur Zufallsfunde sind, etwa bei Verdacht auf Drogenhandel.

Leben in Verschlägen

Sowohl die Aufzucht als auch der Transport sind mit enormen Tierschutzproblemen verbunden. Die meist aus osteuropäischen Ländern stammenden Tiere leben in reizarmen Verschlägen und werden zu früh von ihren Müttern getrennt, die ihr Dasein als „Gebärmaschinen“ fristen müssen. Eingepfercht und oft ohne Wasser werden die Welpen zum Verkauf u.a. auch nach Deutschland gebracht. Meist sind die Tiere krank, notwendige Impfungen fehlen. Viele Tiere überleben die Strapazen nicht oder zeigen spätere Verhaltensauffälligkeiten.  

 „Es ist Zeit, grenzübergreifende Sonderkommissionen „Hundehandel“ aufzubauen, die national und international vernetzt ermitteln, um gezielt einzugreifen. Wir brauchen striktere Kontrollen, konsequentes Durchgreifen in den Ländern vor Ort und harte Strafen für die Verantwortlichen des illegalen Welpenhandels“, fordert Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Seit Jahren appelliert der Verband auch an die Bundesregierung, eine verbindliche Gesetzgebung zu erlassen, die Zucht und Handel sowie Kennzeichnung und Registrierung regelt. „Gleichzeitig muss sich jeder zukünftige Hundehalter seiner Verantwortung bewusst sein“, sagt Schröder. „Wer ein Tier aus einem Kofferraum oder über dubiose Internet- oder Zeitungsanzeigen kauft, unterstützt das Leid der Welpen und ihrer Mütter.“   Tierheime bleiben auf Kosten sitzen Die Betreuung und medizinische Versorgung der Hunde, aber auch Katzen, die Veterinäramt, Zoll oder Polizei beschlagnahmen, übernehmen in der Regel die örtlichen Tierheime. Diese bleiben häufig auf den Kosten sitzen, da die Händler schnell auf ihr Eigentum verzichten und die zuständigen Behörden nur selten vollständig die anfallenden Kosten übernehmen.

Um der finanziellen Belastung der Tierheime entgegenzuwirken, fordert der Deutsche Tierschutzbund, dass die Kostenübernahme durch die Behörden bei einer Beschlagnahmung zugunsten der Tierheime eindeutig gesetzlich geregelt und dann auch durchgesetzt wird.  (Foto: Feuerwehr Schifferstadt)

DEUTSCHER TIERSCHUTZBUND
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