Der Landesverband Rheinland-Pfalz des Deutschen Tierschutzbundes hatte im Januar 2025 zum 20. Mal sein Projekt zu einem Thema durchgeführt, das Tierschützern seither und noch immer unter den Nägeln brennt: Das Elend von Straßenkatzen. Landesweit waren wieder „Kastrations-Wochen“ ausgerufen worden.
Nun, nach Abschluss und Auswertung des Projekts, bezeichnete Landesvorsitzende Anna-Lena Busch die Ergebnisse als „fantastisch“.
13 Vereine des Landesverbandes – Förderverein Eifeltierheim, TSV Bingen, TSV Koblenz und Umgebung, TSV Landkreis Kusel, TSV Ludwigshafen, Mons & Tabor Tierschutz Montabaur, Tierhilfe Obere Nahe, TSV Kreis Ahrweiler, TSV Schifferstadt und Umgebung, TSV Trier und Umgebng, Menschen helfen Tieren Worms und der TSV Waldfischbach-Burgalben hatten beim Projekt mitgemacht, Tierarztpraxen unterstützten die Aktion.
Bei der Aktion im Jahr 2025 wurden 429 Kater, 481 Katzen, also insgesamt 910 Katzen innerhalb dieser zwei Wochen, kastriert.
„Das ist ein fantastisches Ergebnis“, so Anna-Lena Busch. Durch diese Aktion habe verhindert werden können, dass tausende Jung-Katzen geboren werden. „Kastration ist der einzige Weg, den Katzen zu helfen“. so Busch.
„Unkastrierte Katzen sorgen mit anderen unkastrierten Freigängerkatzen oder Straßenkatzen für Nachwuchs. Die Kätzchen, die draußen ohne menschliche Zuwendung groß werden, leben versteckt, zurückgezogen und müssen um ihr Überleben kämpfen. Sie hungern, frieren und leiden unter Infektionskrankheiten. Unzählige sterben kurz nach der Geburt“, erklärt Dr. Dalia Zohni, Fachreferentin für Heimtiere beim Deutschen Tierschutzbund, und stellt klar: „Katzenbesitzer haben eine Schlüsselrolle im Kampf gegen das Leid der Straßenkatzen inne. Sie leisten einen wichtigen Beitrag für den Tierschutz, indem sie ihre eigene Katze kastrieren lassen.“ Da unerwünschter Nachwuchs von Besitzerkatzen genauso wie aufgefundene Kitten von Straßenkatzen oft im Tierheim landen, kann die Kastration auch dazu beitragen, die ohnehin überfüllten Heime zu entlasten.
Neue Zahlen des Deutschen Tierschutzbundes belegen, dass die Gesamtpopulation an Straßenkatzen in Deutschland immer weiter ansteigt, was das Tierschutzproblem dramatisch verschärft. Mittlerweile berichten 71 Prozent der Tierschutzvereine von steigenden Katzenpopulationen in ihrer Region. Die Auswirkungen für den Tierschutz sind immens: Der praktische Katzenschutz ist kollabiert; die Schwemme an Katzen und ihr Leid sind nicht mehr handelbar. Bereits jetzt sterben unzählige Tiere im Verborgenen. Der Deutsche Tierschutzbund fordert deshalb das Parlament auf, im Rahmen der derzeitigen Novellierung des Tierschutzgesetzes eine bundesweite Kastrationspflicht für Katzen einzuführen.