Frühjahrsaktion zur Kastration von Katzen: Erneut fast 1.000 Tiere unfruchtbar gemacht

Der Landesverband Rheinland-Pfalz des Deutschen Tierschutzbundes hatte auch in diesem Jahr seine Landesweite Kastrationsaktion von Streunerkatzen durchgeführt. 16 dem Landesverband angeschlossene Verein haben teilgenommen, die meisten Katzen wurden beim TSV Landkreis Kusel kastriert: 131

Grafik: TSB

„Die Tierheime in Rheinland-Pfalz haben wie alle Tierheime im vergangenen Jahr eine Flut von Fundkatzen erlebt. Es liegt der Verdacht nahe, dass viele Tierhalter, die sich während der Corona-Pandemie Katzen zugelegt haben, diese nicht kastriert und Freigang gewährt oder gar ausgesetzt haben. So konnten sich die Freigängerkatzen aus Privathaushalten mit frei lebenden Katzen vermehren. Es ist zu befürchten, dass die Tendenz Freigängerkatzen nicht zu kastrieren durch die neue GOT und den damit verbundenen höheren Tierarztkosten noch beflügelt wird“, betont Andreas Lindig, Vorsitzender des Landesverbandes Rheinland-Pfalz. Die Novelle der GOT vom 22. November 2022 führt im Durchschnitt zu einer Kostensteigerung von 20 Prozent bei Kastrationen.

Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, ergänzt: „Jahr für Jahr stellt es die Tierheime vor eine große Herausforderung, die vielen Jungkatzen und Katzenbabys unterbringen und versorgen zu müssen. Der plötzliche Zuwachs an häufig schwachen oder kranken Tieren bedeutet weniger Platz, mehr Arbeit und Kosten sowie große Sorgen um die jungen Katzen. Nur die möglichst flächendeckende Kastration der Straßenkatzen kombiniert mit der konsequenten Kastration von Freigängerkatzen kann langfristig zu sinkenden Populationen führen.“  

Aktionen sind erfolgversprechend, aber nicht ausreichend

Seit dem Projektstart der jährlichen Kastrationsaktion in Rheinland-Pfalz haben die Tierschützer gemeinsam mit den Tierärzten bereits 18 Aktionen durchgeführt. Insgesamt liegt die Zahl der seitdem kastrierten Tiere bei 20.000.

„Das ist aber nicht ausreichend, um das Katzenelend zu beenden oder zumindest stark einzudämmen“, betont Lindig. Er wünsche sich, dass sich auch in Rheinland-Pfalz ein breites Bündnis fände wie etwa in Niedersachsen, wo das Land eine landesweite Kastrationsaktion unterstützt. Hier können jährlich Tierschutzvereine, Tierheime und Betreuer von Katzenfutterstellen alle Katzen, denen kein Besitzer zugeordnet werden kann, kostenlos kastrieren lassen. Das Land Niedersachsen hat hierfür 150.000 Euro zur Verfügung gestellt.  

Frei lebende Katzen stammen von unkastrierten Freigängerkatzen aus Privathaushalten ab, betont Andreas Lindig. Als domestizierte Haustiere sind sie nicht an ein Leben in der Natur ohne menschliche Unterstützung angepasst. Die Tiere leiden häufig unter Mangel- und Unterernährung, Parasiten oder Infektionskrankheiten wie Katzenschnupfen. „Um Schmerzen, Leiden und Schäden in erheblichem Ausmaß von den Tieren abzuwenden, braucht es eine möglichst flächendeckende Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Katzen mit Freigang aus Privathaushalten“, sagt Lindig. In Rheinland-Pfalz haben bereits einige Kommunen gehandelt und Kastrationsgebote erlassen, um der unkontrollierten Fortpflanzung von Freigängerkatzen aus Privathaushalten zu begegnen. „Alle anderen Kommunen fordern wir auf, sich an benachbarten Städten und Gemeinden zu orientieren, die bereits mit gutem Beispiel vorangehen“, so Lindig.

Teilnehmende Vereine 2023:

Förderverein Eifeltierheim, TSV Bingen, TSV Hassloch und Umgebung, TSV Landkreis Kusel, TSV Ludwigshafen, TSV Mainz, TSV Maxdorf, Mons & Tabor - Tierschutz Montabaur, Tierhilfe Obere Nahe, TSV Kreis Ahrweiler, TSV Schifferstadt, TSV Speyer, TSV Trier, TSV für den Kreis Altenkirchen, TSV Menschen helfen Tieren Worms.

DEUTSCHER TIERSCHUTZBUND
LANDESVERBAND RHEINLAND-PFALZ E.V.

Gotenstraße 39 / 54293 Trier
Tel. 0651 53798 / Fax 0651 5610261

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Frühjahrsaktion zur Kastration von Katzen: Erneut fast 1.000 Tiere unfruchtbar gemacht

Der Landesverband Rheinland-Pfalz des Deutschen Tierschutzbundes hatte auch in diesem Jahr seine Landesweite Kastrationsaktion von Streunerkatzen durchgeführt. 16 dem Landesverband angeschlossene Verein haben teilgenommen, die meisten Katzen wurden beim TSV Landkreis Kusel kastriert: 131

Grafik: TSB

„Die Tierheime in Rheinland-Pfalz haben wie alle Tierheime im vergangenen Jahr eine Flut von Fundkatzen erlebt. Es liegt der Verdacht nahe, dass viele Tierhalter, die sich während der Corona-Pandemie Katzen zugelegt haben, diese nicht kastriert und Freigang gewährt oder gar ausgesetzt haben. So konnten sich die Freigängerkatzen aus Privathaushalten mit frei lebenden Katzen vermehren. Es ist zu befürchten, dass die Tendenz Freigängerkatzen nicht zu kastrieren durch die neue GOT und den damit verbundenen höheren Tierarztkosten noch beflügelt wird“, betont Andreas Lindig, Vorsitzender des Landesverbandes Rheinland-Pfalz. Die Novelle der GOT vom 22. November 2022 führt im Durchschnitt zu einer Kostensteigerung von 20 Prozent bei Kastrationen.

Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, ergänzt: „Jahr für Jahr stellt es die Tierheime vor eine große Herausforderung, die vielen Jungkatzen und Katzenbabys unterbringen und versorgen zu müssen. Der plötzliche Zuwachs an häufig schwachen oder kranken Tieren bedeutet weniger Platz, mehr Arbeit und Kosten sowie große Sorgen um die jungen Katzen. Nur die möglichst flächendeckende Kastration der Straßenkatzen kombiniert mit der konsequenten Kastration von Freigängerkatzen kann langfristig zu sinkenden Populationen führen.“  

Aktionen sind erfolgversprechend, aber nicht ausreichend

Seit dem Projektstart der jährlichen Kastrationsaktion in Rheinland-Pfalz haben die Tierschützer gemeinsam mit den Tierärzten bereits 18 Aktionen durchgeführt. Insgesamt liegt die Zahl der seitdem kastrierten Tiere bei 20.000.

„Das ist aber nicht ausreichend, um das Katzenelend zu beenden oder zumindest stark einzudämmen“, betont Lindig. Er wünsche sich, dass sich auch in Rheinland-Pfalz ein breites Bündnis fände wie etwa in Niedersachsen, wo das Land eine landesweite Kastrationsaktion unterstützt. Hier können jährlich Tierschutzvereine, Tierheime und Betreuer von Katzenfutterstellen alle Katzen, denen kein Besitzer zugeordnet werden kann, kostenlos kastrieren lassen. Das Land Niedersachsen hat hierfür 150.000 Euro zur Verfügung gestellt.  

Frei lebende Katzen stammen von unkastrierten Freigängerkatzen aus Privathaushalten ab, betont Andreas Lindig. Als domestizierte Haustiere sind sie nicht an ein Leben in der Natur ohne menschliche Unterstützung angepasst. Die Tiere leiden häufig unter Mangel- und Unterernährung, Parasiten oder Infektionskrankheiten wie Katzenschnupfen. „Um Schmerzen, Leiden und Schäden in erheblichem Ausmaß von den Tieren abzuwenden, braucht es eine möglichst flächendeckende Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Katzen mit Freigang aus Privathaushalten“, sagt Lindig. In Rheinland-Pfalz haben bereits einige Kommunen gehandelt und Kastrationsgebote erlassen, um der unkontrollierten Fortpflanzung von Freigängerkatzen aus Privathaushalten zu begegnen. „Alle anderen Kommunen fordern wir auf, sich an benachbarten Städten und Gemeinden zu orientieren, die bereits mit gutem Beispiel vorangehen“, so Lindig.

Teilnehmende Vereine 2023:

Förderverein Eifeltierheim, TSV Bingen, TSV Hassloch und Umgebung, TSV Landkreis Kusel, TSV Ludwigshafen, TSV Mainz, TSV Maxdorf, Mons & Tabor - Tierschutz Montabaur, Tierhilfe Obere Nahe, TSV Kreis Ahrweiler, TSV Schifferstadt, TSV Speyer, TSV Trier, TSV für den Kreis Altenkirchen, TSV Menschen helfen Tieren Worms.