Kastration gegen Katzenelend

Der Landesverband Rheinland-Pfalz im deutschen Tierschutzbund führt 2015 im Januar wieder eine Katzen-Kastrationsaktion durch. Vom 19. bis 31. Januar sind alle Katzenbesitzer, vor allem diejenigen, wo die Samtpfote Freigang hat, aufgerufen, ihr Tier kastrieren zu lassen, bevor im Frühjahr Nachwuchs kommt. Jeder Katzenbesitzer, der in diesem Zeitraum mit seinem Tier an der Aktion teilnimmt, bekommt zu den Kastrationskosten einen Zuschuss. Die teilnehmenden Tierärzte stellen einen Beleg aus, der dann im Tierheim eingereicht werden kann.

In diesem Jahr sind bei der Aktion dabei die Tierschutzverein Hassloch, Koblenz, Trier, Förderverein Eifeltierheim, Mainz, Bad Dürkheim, Kusel, Tierhilfe Obere Nahe, Tierhilfe Eifelkreis, TSV Worms, Andernach, Waldfischbach Burgalben, Bingen, Schifferstadt, Menschen helfen Tiere Worms und Zweibrücken

Immer größere Katzenpopulationen

Die Aktion wurde 2006 ins Leben gerufen angesichts immer größer werdender, frei lebender Katzenpopulationen, die in Städten immer mehr zum Problem werden. Etwa 4000 verwilderte Katzen streunen in Rheinland-Pfalz, die Tierheime sind überfüllt. Grund ist die unkontrollierte Vermehrung unkastrierter Katzen. Diese „Streuner“ leben unversorgt auf der Straße, leiden meist an Mangelerscheinungen, sind oft von infektiösen und ansteckenden Krankheiten, sowie von Parasiten befallen. Sie vermehren sich wild, oft auch mit frei laufenden Hauskatzen.
Denn viele Katzenbesitzer scheuen sich, ihr Tier beim Tierarzt kastrieren zu lassen, sei es aus falsch verstandener Tierliebe oder aus Kostengründen. Lieber nehmen sie in Kauf, dass der Nachwuchs sein Schicksal auf der Straße findet.
Kommunen fühlen sich für diese Katzen nicht in der Pflicht. Vielfach herrscht die Meinung, Katzen sind nur auf Streifgang und "gehen wieder nach Hause". "Die Kommunen haben jedoch die Pflicht, sich herrenloser und  Fund-Tiere  anzunehmen. Sie besitzen mit dem In-Kraft-Treten des Artikels 20a Grundgesetz (Staatsziel Tierschutz) einen direkten Handlungsauftrag, den Schutz der Tiere direkt und aktiv zu fördern – zu ihnen gehören auch verwilderte Katzen", betont Vorsitzender Andreas Lindig. Länder, Kommunen und Tierärztekammer sind gleichermaßen aufgerufen, das Problem der Katzenüberpopulation  mit den Tierschutzvereinen gemeinsam zu lösen – auch durch Zuschüsse zu Kastrationsaktionen.

Seit Start der Aktion wurden dank der Teilnahme vieler dem LV angeschlossener Vereine und der Unterstützung der teilnehmenden Tierärzte tausende Katzen kastriert - über die Jahre in zunehmender Zahl.   Im Schnitt sind in den Mitgliedsvereinen des Landesverbandes Rheinland-Pfalz  pro Jahr mehr als 10.000 Katzen zu versorgen – etwa ein Drittel sind Abgabekatzen, 7.000 Tiere sind Fund- oder eingefangene freilaufende Tiere. Die Kastration männlicher Tiere kostet die Hälfte des Betrages, der für weibliche Tiere fällig ist. Die Summe, die in allen Vereinen pro Jahr für die Kastration aufgewendet werden muss, liegt bei nahezu 500.000 Euro.

DEUTSCHER TIERSCHUTZBUND
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